JUNIOR COMPANY

ANIMOTION (2017)

THEY MIGHT BE GIANTS: Abigail Eroboyi, Amand Herczeg, Anna Risters, Anna Sow, Anna Nowak, Ana Tamblyn, Anouk Seiter, Carolin Straube, Charlotte Reinhold, Dimitry Fleischmann, Favour Eroboyi, Ella Schetter,           

Fiete Wasmuth, Jan Lukas Knecht, Jan Reinhold, Jonas Schuman, Lea Sikaala, Lillith Wittlake, Lily Mae Rothstein, Lucy Hooge, Luna Vesga Vargas, Mairin Pakleppa, Marco Pfister, Maris Pauka, Marja Riekenbrauck, Marta Cavaliere, Moritz Gräßer, Patricia Hochstatter, Pauline Dicks, Pia Löbbecke, Thorben Pakleppa, Victor Pohl 

 

// Choreografie, Regie: Kojiro Imada, Rafaële Giovanola // Musik Jörg Ritzenhoff // Ausstattung Annika Ley // Lichtgestaltung Sirko Lamprecht // Assistenz Fa-Hsuan Chen, Leonardo Rodrigues // Fotos Klaus Fröhlich // Video Michael Maurissens Grafik Rolf Bartsch // Dramaturgie, Konzept Rainald Endraß

               

In Kooperation mit dem theaterimballsaal

Gefördert durch: Bundesstadt Bonn, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, RheinEnergieStiftung Kultur

 

Video: Michael Maurissens 

 

Seit ihrem Debüt 2013 hat sich die Junior Company Bonn im Austausch mit der Bonner Tanz-Compagnie CocoonDance vor allem in Bezug auf ihre Bewegungsqualität eindrucksvoll entwickelt. Der Fokus neuer Projekte richtet sich so zunehmend auf die Weiterentwicklung von Bewegungs- und Körperrecherchen. Mit seinem Premierenprojekt zu Mangas begibt sich das junge Bonner Ensemble nun, unterstützt durch den japanischen, in Köln lebenden Choreografen Kojiro Imada in den Dialog der Genres Tanz und Animation, in den aufschlussreichen Medienwechsel von bewegten Körpern und in Bewegung gesetzten Bildern des Körpers.

 

Vielgestaltig hat das traditionelle japanische Bildgenre nicht nur die Kunst und Mediengeschichte vom 8. bis ins 21. Jahrhundert unseres Medienzeitalters hinein überlebt, sondern sich gar zur globalen Pop-Ikone entwickelt. Die Bildermacht der Mangas, die Stilmittel wie Vereinfachung und Übertreibung von Figuren, Bewegungen und Posen für sich nutzen, liegt in ihrer enormen Verwandlungskraft und bietet der Vertiefung von Körpersprache durch Umformung und Umwandlung so breiten Raum.

Für ihre Betrachter eröffnen Mangas eine besondere Kommunikation, leiten sie dazu an, ihre eigene Sicht auf die Handlung zu entdecken oder gar erst entstehen zu lassen. Die gerahmten Einzelbilder rufen „Zwischenräume“, Leerstellen hervor, die dazu anregen, sie mit eigener Phantasie auszufüllen und so noch tiefer in die erzählte Welt eintauchen. 

 

 

Pressestimme

 

Psychedelische Muster 

Die Junior Company überzeugt mit ihrem neuen Stück "Animotion" im Ballsaal

 

Eine leere Tanzfläche. Am Rand: sitzende und liegende Personen, alle fein säuberlich in abgezirkelten Arealen positioniert. Plötzlich wird diese Ordnung zerstört. Einzelne Personen brechen nach und nach aus, stiften Unordnung, rotten sich in Grüppchen zusammen oder laufen chaotisch durcheinander. Mitunter entsteht ein

scheinbar ungeordnetes Tohuwabohu auf der Tanzfläche. Doch das Chaos hat System. So unspektakulär fängt die Performance Animotion der Junior Company Bonn im Endenicher Theater Ballsaal an. Das besondere daran: Es sind ausschließlich Kinder und Jugendliche, die hier tanzen, und zwar nicht nur Mädchen, sondern auch ein erfreulich hoher Anteil an Jungen, Seit 2013 gibt es die Junior Company Bonn unter der Leitung von CocoonDance.  Ihre aktuelle Produktion wurde nun von dem japanischen in Köln lebenden Kojiro Imada betreut.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Hier wurde im besten Sinne modernes Tanztheater geboten … Denn angefangen von der Konzeption des Stückes über die Ausführung bis hin zur kargen aber stimmigen Ausstattung gab es hier professionelle Leistungen zu sehen. Statt eines aufwendigen Bühnenbildes gab es Projektionen auf einer großen Leinwand zu sehen, die im Comic-Stil oder zuweilen in psychedelischen Mustern Situationen evozierten oder Stimmungen verdichteten. Hinzu kam ein Soundtrack, der zuweilen an die grenzen ging und auch körperlich mit wummernden Bässen und wenig ohrenfreundlichen Frequenzen überaus präsent war. Zusammen mit den projizierten Bildern entstanden atmosphärisch dichte Stimmungen.  

Hinzu kam die ausgesprochen professionelle Leistung der Schülerinnen und Schüler, die selbst im scheinbar größten Chaos nicht den Überblick verloren und ihre Performance mit bemerkenswerter Coolness durchzogen, dazu gehörte neben einer gewissen körperlichen Spannung und Präsenz auch die präzise Interaktion der verschiedensten Charaktere. Hier ergaben sich in den unterschiedlichsten Konstellationen immer wieder überraschende Entwicklungen, aber auch Szenen, die sich so auch nahezu alltäglich in der Realität abspielen könnten.

Insgesamt ist das von den Schülerinnen und Schülern unter der Anleitung des Choreografen selbst entwickelte Stück ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, was man mit moderner Tanzpädagogik bewirken kann. Denn die Auseinandersetzung mit der eigenen Lebenswirklichkeit, die ein Stück von dieser künstlerischen Kohärenz entstehen lässt, bewirkt vermutlich mehr für die Entwicklung der Mitwirkenden, als manche Unterrichtsstunde. 

(Guido Krawinkel, 10.06.2017, General-Anzeiger, Bonn)

 

 

Termine und Aufführungen im Theater im Ballsaal Bonn

 

12.02.2017 // 15 Uhr, Tag der offenen Tür/ offene Probe Animotion

 

08.06.2017 // 19:00, Theater im Ballsaal Bonn – Premiere

09.06. 2017 // 11 Uhr (Schulvorstellung)

09.06.2017 // 19 Uhr

11.06.2017 // 19 Uhr

 

30.11.2017 // 19 Uhr (Wiederaufnahme)

02.12.2017 // 19 Uhr

03.12.2017 // 19 Uhr 

 

04.03.2018, Museum Ludwig Aachen. MULDE

im Rahmen des Festivals schrit_tmacher-GENERATION2, im Programm SHORT CUTS

ANIMOTION-Ausschnitte