JUNIOR COMPANY

SPACE IS ONLY NOISE (2016)

 

THEY MIGHT BE GIANTS: Amand Herczeg, Anna Sow, Anna Nowak, Ana Tamblyn, Anouk Seiter, Carolin Straube, Charlotte Reinhold, Elias Hörning, Emma Hoernemann, Jan Reinhold, Felix Pohl, Fiete Wasmuth, Jan Lukas Knecht, Jonas Schuman, Lea Sikaala, Leander Heinisch, Lillith Wittlake, Lily Mae Rothstein, Linn Voskuhl, Lisa Sikaala, Lucy Hooge, Luna Vesga Vargas, Mairin Pakleppa, Marco Pfister, Maris Pauka, Marja Riekenbrauck, Marta Cavaliere, Maya Krieg, Moritz Gräßer, Patricia Hochstatter, Pauline Dicks, Pia Löbbecke, Thorben Pakleppa, Victor Pohl // Choreografie, Regie: Rafaële Giovanola, Marcelo Omine // Musik Jörg Ritzenhoff // Ausstattung Annika Ley // Lichtgestaltung Sirko Lamprecht // Assistenz Fa-Hsuan Chen, Werner Nigg // Fotos Klaus Fröhlich // Video Barbara Schroer Grafik Rolf Bartsch // Dramaturgie, Konzept Rainald Endraß

               

In Kooperation mit dem theaterimballsaalGefördert durch: Bundesstadt Bonn, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, RheinEnergieStiftung Kultur.

 

 

Video: Barbara Schröer

 

 

Was du gesehen hast, verrat es nicht; bleib in dem Bild.

(Spruch des Orakels von Dodona, vorangestellt Peter Handkes Theaterstück

„Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“.)

 

Eine Straße, ein Platz, eine Kreuzung irgendwo. Hauptakteur von SPACE IS ONLY NOISE ist, wie in den vorangegangen Stücken der Bonner Junior Company, ein Raum. Doch geht es nach der Erforschung von künstlichen, fiktiven Räumen in den ersten drei Produktionen diesmal darum, sich mit dem eigenen, lebensweltlichen städtischen Raum zu beschäftigen. Bereits bei der Recherche des Projekts waren die Mitglieder des Ensembles aktiv einbezogen. Unter Anleitung von Jörg Ritzenhoff sammelten sie Geräusche, so genannte „field-recordings“, die der Kölner Komponist als Basis seiner Komposition einsetzte. So entstand ein von der städtischen Geräusch-Kulisse musikalisch geprägtes Stück, das dem Ablauf des urbanen Alltags folgt. So gibt es keine klare Spielhandlung, doch erschließt sich aus zahlreichen Bildfolgen ein „Fluss des Lebens“.

SPACE IS ONLY NOISE erzählt k(l)eine Geschichten, die sich vollständig verstehen, noch zu einem Ganzen ordnen lassen. Das Geschehen ist weniger inhaltlichen Kriterien, als Wahrnehmungsmustern unterworfen, die rhythmisch und musikalisch strukturiert sind, und sich noch am ehesten an medialen Praktiken, wie beispielsweise an den von Videoclips orientieren. 

 

Pressestimme

 

Herzschlag der Großstadt

 

Die Bonner Junior Company präsentiert „Space Is Only Noise“ im Theater im Ballsaal. Dabei gelingt es ihr, abstrakte Vorstellungen mit starken Bildern ans Publikum zu übermitteln

 

Zur Ruhe kommen ist gar nicht so einfach. Vor allem nicht in einer Stadt, in der das Leben pulsiert und eine beständige Geräuschkulisse die Menschen in einen oft zu hektischen Rhythmus zwängt. Diesen hat die Junior Company Bonn nun aufgenommen und in ihrer von Rafaële Giovanola und Marcelo Omine geschaffenen Choreografie „Space Is Only Noise“ tänzerisch umgesetzt, die im Theater im Ballsaal Premiere feierte. Stille ist hier ebenso ein Fremdwort wie Stillstand. Selbst in kurzen Momenten der Entschleunigung sind die Jugendlichen immer in Bewegung – und schwanken dabei zwischen dem Streben nach Individualität und der Sehnsucht nach einem Zusammengehörigkeitsgefühl.

„Space Is Only Noise“ ist eine Art Collage, die immer wieder den Blick auf andere Aspekte der Gesellschaft lenkt. Mal geht es um den Handywahn, dann wieder um Streitereien oder auch einfach nur um den fehlenden Blick in Richtung der anderen, weil man lieber in der Masse allein ist statt Teil eines Kollektivs. Dies spiegelt sich auch in den Tänzern wider, die häufig ihrer eigenen Körpersprache frönen, verspielt, hip oder – in einem Fall – überraschend sinnlich durch einen Plastikvorhang treten und sich zu der Musikzusammenstellung von Jörg Ritzenhoff so bewegen, wie es ihrem Naturell entspricht. Nur an ausgewählten Stellen agiert eine Gruppe synchron, ist der Schwarm auf einer Wellenlänge. Es sind kurze Momente einer Gemeinschaft, die kurz darauf wieder zerbricht, überlagert von den unterschiedlichen Bedürfnissen des Einzelnen.

Die Bonner Junior Company, die sich seit fünf Jahren als tänzerisches Experimentierlabor für Heranwachsende zwischen acht und 18 Jahren versteht und die mit ihrem letzten Stück „Look At Me“ zum Tanztreffen der Jugend im Rahmen der Berliner Festspiele eingeladen worden war, hat sich mit ihrer neuen Produktion auf eindrucksvolle Weise einen Raum – in diesem Fall den urbanen – erschlossen. Dabei gelingt es ihr, die abstrakten Vorstellungen mit starken Bildern ans Publikum zu übermitteln und letztlich den Titel ihrer Choreografie ad absurdum zu führen. Denn Raum ist eben nicht nur Lärm. Sondern auch Klang. Und Tanz. Anmut im Chaos. Muss man auch erst einmal schaffen.“ (Thomas Kölsch, General-Anzeiger, Bonn, 25.06.2016)

 

 

Termine und Aufführungen

 

07.03.2016 // 16:00, THE SPACE, Ludwig Forum Aachen 

Festival schrit_tmacher - GENERATION2

Space Is Only Noise – Ausschnitte

 

13.03.2016 // 15:00, theaterimballsaal

Space Is Only Noise – Offene Probe

 

23.06.2016, theaterimballsaal

Space Is Only Noise – Premiere

 

 

24.06.2016 // 11:00, theaterimballsaal

 

24.06.2016 // 19:00, theaterimballsaal

 

25.06.2016 // 19:00, theaterimballsaal

 

26.06.2016 // 17:00, theaterimballsaal

 

04.12.2016 // 18 Uhr, theaterimballsaal

 

05.12.2016 // 11 Uhr, theaterimballsaal

 

06.12.2016 // 15 Uhr, theaterimballsaal