KILLER LOOP

ZUM STÜCK

 

// Uraufführung: 5. September 2008, Theater im Ballsaal, Bonn

// In Kooperation mit dem Theater im Ballsaal

// In Koproduktion mit: O Espaço do Tempo (Portugal) / Tanztheater Leipzig / LOFFT Leipzig

// Gefördert durch: Kunststiftung NRW / Fonds Darstellende Künste / Bundesstadt Bonn / Ministerpräsident des Landes NRW / NRW Landesbüro Freie Kultur / Le Conseil de la Culture Etat du Valais

 

Wie erklärt man das Unerklärliche? Gibt es eine Idee, irgendeinen Anhaltspunkt dafür, was Menschen zu wiederholtem Morden antreibt, sie zu Serienmördern werden lässt? Ist es der Hunger nach mehr, der die ganze Gesellschaft um treibt, der auch den Serienkiller bewegt und in der Wiederholung seiner Morde immer kurzfristigere Befriedigung sucht?


Serienkiller selbst beschreiben ihre Taten als beglückende Wiederholung. Wiederholung als Bewegung, das ist Performance, Theater – das des Serienmörders ein „Theater der Grausamkeit“. Was macht den Reiz seiner Inszenierung aus? Warum braucht unsere moderne Globalisierungsgesellschaft diesen schockierendsten und unerträglichsten aller menschlichen Antihelden?


In KILLER LOOP versucht COCOONDANCE dem Serienkiller – der es über seine Einschreibung ins Serielle zum medialen Superstar gebracht hat – auf die Spur zu kommen, einen Zusammenhang herzustellen in der Suche nach Glück und dem Verhalten von Serienmördern und es nicht abzuspalten, von dem, was menschlich möglich ist.

Von und mit: Viviana Escalé, Volkhard Samuel Guist, Martin Inthamoussú, Juraj Korec, Erich Rudolf /// Choreographie und Regie: Rafaële Giovanola /// Video: Axel Largo /// Komposition: Jörg Ritzenhoff /// Licht- und Raumgestaltung: Marc Brodeur /// Kostüme: Sabine Schnetz /// Fotos: Klaus Fröhlich ///  Dramaturgie und Konzept: Rainald Endraß

PRESSESTIMMEN

 

"Die moralische Verurteilung von Serienmördern ist schlicht nicht das Thema dieses hochintelligenten Tanztheaters, das leichtfüßig mit den Gesetzen der Serie spielt und das Ungeheuerliche mit bösem Witz unterläuft. Am Ende wird allerdings doch scharf geschossen. Eine glänzende Aufführung, die durchaus Wiederholungstäter anlocken könnte!" (kultur, Bonn)

"Rafaële Giovanola und Reinald Endraß schlagen die Assoziationsbrücke zwischen dem Phänomen des Serienkillers und der Serialität in der Pop-Art. Mediengerecht hält das Stück die Balance - sowohl formal als auch durch die auf die emotionale Kraft filmischer Bilder verweisenden Videoprojektionen." (Desislava Pavlova, StadtRevue, Das Kölnmagazin)

 

"Herausragendes Gastspiel des Bonner Tanztheater-Ensembles COCOONDANCE im Lofft

Die Inszenierung von Rafaële Giovanola fasziniert durch eine interessante Dramaturgie, originelle Ideen und die hervorragende Leistung der fünf Tanzenden. (…) Cocoondance arbeitet mit präzise choreografierter Poesie und lässt viel Raum für Interpretationen.“ (Leipziger Volkszeitung)

"Geerdet ist der hohe Abstraktionsgrad der Produktion durch die fünf fantastischen Tänzer die dem kaltherzigen Zynismus der Ausgangssituation etwas sehr Menschliches entgegenstellen, indem sie zu den minimalistischen Klängen von Jörg Ritzenhoffs Musik eine große Variantenbreite unterschiedlichster Gefühle und Stimmungen zeigen wie Eitelkeit, Wut, Angst, Verunsicherung und Hilflosigkeit. Aber sie zeigen auch Witz und Humor, wie etwa in dem virtuos nachgetanzten Madonna-Video "Hung up". Der extreme körperliche Einsatz der Tänzer ist nicht nur hier von bewundernswerter Präzision.

Die filmische Konzeption von "Killer Loop" beschränkt sich nicht nur auf Zitate und Anspielungen, sondern wird auch auf intelligente Weise in die Choreografie eingebunden. Man arbeitet mit Rückblenden, lässt Szenen rückwärts laufen, verlangsamt oder beschleunigt sie. Besonders eindrucksvoll ist die Art, wie Giovanola die Verdopplung der Wirklichkeit durch den Einsatz einer Handkamera integriert.

Das Stück endet mit einem Schock. Aber nicht nur deshalb wird es lange in Erinnerung bleiben."

(General-Anzeiger, Bonn, 8.09.2008)

 

"Eine perfekte Ambivalenz: Momente des Glücks alternieren mit Momenten der Niedertracht und Grausamkeit.

Dem Künstlerehepaar Rafaële Giovanola und Rainald Endraß ist damit ein durch und durch gut komponiertes Glanzstück gelungen. Eine sensible und zugleich schonungslose Annäherung an das Thema, die durch den Facettenreichtum ihrer Inszenierung dem Zuschauer viel Interpretationsspielraum lässt und damit zum Nachdenken anregt." (www.kultur-in-bonn.de – Theater, 08.09.2008)

 

"Es ist ein Spiel mit seriellen Motiven: in der sehr assoziativ-fantasievollen Komposition von Jörg Ritzenhoff ebenso wie im physisch-ruppigen Tanz von Giovanola, wie auch im szenischen Geschehen (...) Wiederholung als Bedürfnis: unsere Rituale, unser Bemühen, durch Wiederholung Struktur in den Alltag zu bringen. Giovanolas Choreografie nutzt intelligent die Prinzipien von Wiederholung und Variation." (Kölner Stadtanzeiger, 13.09.2008)